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Sanitär-Heizung-Klima NRW
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News rund um die Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Rhein-Kreis Neuss
Anmeldung zur Schulung TRWI – Technische Regelung der Wasserinstallation
Mittwoch, 24.09.2025 von 8:30 – 17:00 Uhr
Dienstag, 25.11.2025 von 8:30 – 17:00 Uhr
Kosten der Schulung:
80,00 € für Innungsmitglieder
180,00 € für nicht Innungsmitglieder
Bitte wenden Sie sich bei Interesse per E-Mail an Lena Marie Jahn unter jahn@kh-niederrhein.de.
Lossprechungsfeier 2025
„Da muss man die Birne einschalten“
Sie sind die Fachhandwerker der Zukunft für die Klimawende: 37 Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik aus dem Rhein-Kreis Neuss haben ihre Ausbildung abgeschlossen.
Mit 38 wollte Stefan Dettmers noch einmal etwas völlig Neues machen. Hinter ihm lagen ein abgebrochenes Physikstudium und 22 Jahre in der Gastronomie, die letzten 15 davon als Geschäftsführer eines Brauhauses in Düsseldorf. Ein Bürojob kam nicht infrage, und so entschied er sich für die Ausbildung zum Anlagenmechaniker. Mit beeindruckendem Erfolg: Der inzwischen 41-Jährige legte die beste Gesellenprüfung seines Jahrgangs ab. „Ich mag die Abwechslung in unserem Beruf – von der Wasserinstallation über die Rohrreinigung bis zur Wärmepumpe ist alles dabei“, sagt Dettmers.
Die Ausbildung machte er bei der Kupp GmbH in Meerbusch, inzwischen ist er bei Gerling Haustechnik in Kaarst beschäftigt. Während der Lossprechungsfeier der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Rhein-Kreis Neuss im Rheinischen Landestheater in Neuss wurde Dettmers ebenso geehrt wie der Zweitplatzierte, Daniel Hincke (25), der seinen Beruf beim SHK-Betrieb Fockenrath in Grevenbroich erlernte. „Die Zukunftsperspektive und die spannende Technik haben mich gereizt“, sagt Hincke, der nach dem Abitur zunächst ein Informatikstudium begonnen hatte, das er 2022 abbrach: „Das Studium hat mich nicht begeistert“, berichtet er. Während Stefan Dettmers noch überlegt, den Meister im SHK-Handwerk zu machen, hat Hincke bereits mit dieser Fortbildung begonnen. Er kann sich eine spätere Selbstständigkeit vorstellen.
„Nach der Lossprechung geht’s eigentlich erst wirklich los, denn jetzt werdet ihr als Gesellen auf die Baustellen geschickt, und da habt ihr den Hut auf“, meinte Roland Gilges, Geschäftsführer der German Contract Wärmedienste GmbH, in seiner Festrede. Ob Wärmepumpen, Solarthermie oder Photovoltaik-Anlagen: „Man eben was zusammenschrauben ist da nicht. Da muss man schon die Birne einschalten“, sagte Gilges, der vor 45 Jahren selbst die Lehre im SHK-Handwerk begonnen hatte. Nach einigen Berufsjahren habe man in diesem Metier „vom Haus mit goldenen Wasserhähnen bis zur Messie-Bude so ziemlich alles gesehen“, erklärte er. Sein Tipp für den Nachwuchs: Jeden Tag das Beste geben. Denn: „Du musst eh acht Stunden arbeiten. Ob du rumschluderst oder es vernünftig machst, die Zeit ist dieselbe. Aber der Erfolg wird ein anderer sein.“
Obermeister Christoph Linden sprach die bisherigen Auszubildenden traditionsgemäß von den Pflichten des Lehrvertrags los und erhob sie in den Gesellenstand. „Unser Beruf hat auch durch die Digitalisierung einen High-Tech-Charakter erreicht“, sagte er. Als Anlagenmechaniker habe man glänzende Berufsaussichten und könne gutes Geld verdienen, fügte der Obermeister hin. Aber: „Dazu braucht es die Bereitschaft zum ständigen Lernen.“
Das weiß auch Saskia Henseler, die einzige Frau unter den neuen Fachkräften. Nach der Mittleren Reife und dem Bundesfreiwilligendienst machte sie zunächst eine Ausbildung zur Tierpflegerin im Kölner Zoo. „Aber eigentlich wollte ich damals schon ins Handwerk“, erzählt die 28-Jährige. Bei der Holter GmbH Versorgungstechnik in Korschenbroich beendete sie die Ausbildung, die sie in einem anderen Betrieb begonnen hatte. „Hier bin ich nun im Kundendienst tätig“, berichtet sie. Manchmal brauche sie ein dickes Fell, gesteht Saskia Henseler. Aber das ändere nichts daran, dass sie ihren Traumberuf gefunden habe: „Ich bin sehr glücklich“, sagt sie.
Die neuen Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik wurden im Rheinischen Landestheater losgesprochen.
Foto: Kreishandwerkerschaft / Büntig
SHK-Handwerk: Partnerschaft für eine erstklassige Ausbildung
Handwerkliche Ausbildung auf Top-Niveau wollen die Innung für Sanitär- und Heizungstechnik im Rhein-Kreis und der Heiztechnik-Hersteller Buderus fördern: Eine Wärmepumpe und einen Gas-Brennwertkessel stellte das Unternehmen der Überbetrieblichen Ausbildungsstätte (ÜBA) der Innung zur Verfügung.
Die künftigen Anlagenmechaniker können so den Umgang mit aktueller Technik erlernen. Holger Schmelzing freut sich schon. Der Ausbildungsleiter der ÜBA denkt sich vermutlich bereits aus, welche Fehler er und seine Mitarbeiter Daniel Beckers und Kevin Tillmann demnächst in die neue Wärmepumpe einbauen werden – Fehler, die seine Auszubildenden während der überbetrieblichen Schulungen finden und beheben sollen. Schmelzing nennt es „Kundenaufträge“: „Wir simulieren eine Störung, und die angehenden Anlagenmechaniker versuchen sie zu beseitigen. Wir machen also hier genau das, was ,draußen‘ jeden Tag passiert“, sagt er.
In kleinen Gruppen von zwei bis drei Teilnehmenden trainieren die Auszubildenden so den Umgang mit aktueller Technik und lernen Aufbau und Funktion der für ein klassisches Einfamilienhaus konzipierten Wärmepumpe sowie anderer Geräte kennen. Während ihrer dreieinhalbjährigen Ausbildung verbringen die jungen Handwerker insgesamt zehn Wochen in der überbetrieblichen Ausbildung, zusätzlich zur Arbeit im Handwerksunternehmen und zum theoretischen Unterricht im Berufskolleg. Pro Ausbildungsjahr schulen Schmelzing und seine Mitarbeiter rund 110 angehende Anlagenmechaniker aus dem Rhein-Kreis Neuss und dem Kreis Viersen.
Dabei ist die Überbetriebliche Ausbildungsstätte auf die Zusammenarbeit mit Herstellern angewiesen. Nicht zum ersten Mal hat Buderus die Ausbildungsstätte unterstützt: Bereits vor fünf Jahren stellte das Unternehmen einen Öl-Brennwertkessel zur Verfügung. Jetzt waren es die Luft-Wasser-Wärmepumpe und ein Gas-Brennwertkessel im Gesamtwert von rund 15.000 Euro. „Wir sponsern auch Ersatzteile und werden demnächst noch einen zweiten Gas-Brennwertkessel abgeben“, sagte Vertriebsleiter Stefan Weber, als er sich mit seinen Kollegen Patrick Pougin und Florian Potthoff die Möglichkeiten der ÜBA am Berufskolleg Hammfelddamm in Neuss zeigen ließ.
„Zukunft braucht Wurzeln“, erklärte Weber, „und dazu gehört eine erstklassige Ausbildung. Wenn wir dazu mit Geräten und Material beitragen können, tun wir das gerne“, so der Buderus-Mann. Gerade in der momentanen Transformationsphase, in der die Gesellschaft auf dem Weg hin zu regenerativen Techniken und weg von der Verbrennung sei, müsse der Umgang mit den neuen Technologien trainiert werden. Gute Systeme entstünden dann, wenn Hersteller und kompetente Fachhandwerker vor Ort gut zusammenarbeiten.
Obermeister Christoph Linden von der SHK-Innung Rhein-Kreis Neuss bedankte sich herzlich für die wertvolle Unterstützung und die gute Partnerschaft mit dem bekannten Hersteller. Das konnte Thomas Gütgens, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, nur unterstreichen: „Das SHK-Handwerk ist ein hochtechnisierter Beruf, und die Geräte sind Gold wert für die jungen Menschen, die damit arbeiten“, sagte er. Der Beruf des Anlagenmechanikers sei sehr attraktiv, was durch die Nachfrage bestätigt werde. „Immer mehr Jugendliche interessieren sich für eine Ausbildung in diesem Handwerk“, so Gütgens.
Stefan Weber hat dafür eine Erklärung: Früher habe es geheißen, die Energiewende fange im Keller an. „Heute kann man sie sehen, denn sie steht in Form einer Wärmepumpe vor der Haustür. Da lohnt es sich, morgens aufzustehen und zu sagen: Wir sind dabei.“
Freude über die vom Hersteller Buderus zur Verfügung gestellte Wärmepumpe für die Überbetriebliche Ausbildung der SHK-Innung Rhein-Kreis Neuss (v. l.): Stefan Weber, Patrick Pougin (beide Buderus), Holger Schmelzing, Daniel Beckers (beide ÜBA), Obermeister Christoph Linden, Thomas Gütgens (Kreishandwerkerschaft), Kevin Tillmann (ÜBA), Florian Potthoff (Buderus). Foto: Kreishandwerkerschaft
Für die Ausbildung von Anlagenmechanikern: Innung stellt SHK-Pavillon am BTI Neuss vor
Handwerkliche Ausbildung auf modernstem Stand: Das bietet die Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Rhein-Kreis Neuss mit ihrem neuen „SHK-Pavillon“ am BTI Neuss – ein Beitrag zur Qualifikation junger Menschen für die Energiewende.
Der SHK-Pavillon erweitert die Möglichkeiten der Überbetrieblichen Ausbildung, die jeder angehende Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik durchläuft. Hier verbringen die jungen Handwerker während ihrer dreieinhalbjährigen Ausbildung insgesamt zehn Wochen zusätzlich zur Arbeit im Handwerksunternehmen und zum theoretischen Unterricht im Berufskolleg. Den fertigen Pavillon und seine Ausstattung stellte die Innung jetzt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Kreisdezernent Tillmann Lonnes und Amtsleiterin Petra Heinen-Dauber vor.
„In unserem Handwerk haben wir es immer mehr mit elektronischen Komponenten zu tun, seien es nun Verdrahtungen, Regelungen oder Pumpen, die angeschlossen, installiert und eingestellt werden“, erläuterte Obermeister Christoph Linden. Das reiche bis zu Smart-Home-Installationen. Um die künftigen Anlagenmechaniker für diese Aufgaben fit zu machen, hat die SHK-Innung den früher von den Malern und Lackierern genutzten Pavillon auf dem Gelände des BTI eingerichtet. „Wir dürfen als SHK-Fachleute bestimmte Elektro-Arbeiten ausführen, beispielsweise eine Heizungspumpe anschließen oder einen Außenfühler tauschen“, sagte Linden.
Um genau diese Aufgaben geht es im SHK-Pavillon. So lernen die Auszubildenden an zwei Schulungswänden namhafter Wärmetechnik-Hersteller alle Finessen von Heizungsregelungen der neuesten Generation kennen. Die Einrichtung des SHK-Pavillons hat rund 240.000 Euro gekostet. Der Bund steuerte 100.000 Euro bei, das Land NRW 40.000, und die restlichen 100.000 Euro investierte die Innung in ihre Überbetriebliche Ausbildung, wie Hauptgeschäftsführer Thomas Gütgens von der Kreishandwerkerschaft Niederrhein berichtete. Derzeit bereiten Werkstattlehrer Kevin Tillmann, Ausbilder Daniel Beckers und Ausbildungsleiter Holger Schmelzing 54 künftige Anlagenmechaniker aus dem Rhein-Kreis Neuss und 32 aus dem Kreis Viersen auf ihre bald anstehende Gesellenprüfung vor.
Die Vertreter der Innung und der Kreishandwerkerschaft dankten dem Kreis für die Unterstützung der Ausbildung im Handwerk. „Sie haben immer ein offenes Ohr“, sagte Thomas Gütgens an Hans-Jürgen Petrauschke gerichtet. Der Landrat unterstrich das Interesse des Kreises: „Uns liegt daran, dass wir junge Leute in Ausbildung und Arbeit bekommen. Auch deshalb versuchen wir, die Gebäude unserer Berufskollegs in Schuss zu halten“, erklärte Petrauschke. Das SHK-Gewerk sei ein Beispiel dafür, wie sehr sich das Handwerk in den vergangenen Jahrzehnten verändert habe: „Früher brauchte man mehr Muskelkraft, heute mehr Hirnkraft.“
„Wir pflegen einen intensiven Austausch mit den Betrieben, um den Praxisbezug der Ausbildung zu gewährleisten“, erläuterte Kevin Tillmann (34). Die Auszubildenden im SHK-Handwerk seien durch die Bank technikaffin und nutzten für ihre Arbeiten spezielle Apps oder Berechnungsprogramme. Vieles drehe sich um energieeffizientes Heizen, Energieeinsparung oder auch CO2-Besteuerung. „Dabei ist das Thema Wärmepumpe das Nonplusultra“, so Tillmann.
Obermeister Christoph Linden freut sich über die neuen Möglichkeiten, die der Überbetrieblichen Ausbildung nun zur Verfügung stehen. „Der Anlagenmechaniker ist ein anspruchsvoller, aber auch ein sehr zukunftsträchtiger Beruf“, betonte Linden. Von daher sei die Investition in den SHK-Pavillon „gut angelegtes Geld“.
Froh über den neuen SHK-Pavillon am BTI Neuss für die Überbetriebliche Ausbildung von Anlagenmechanikern (v. l.): Ausbilder Kevin Tillmann, Kreisdezernent Tillmann Lonnes, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Obermeister Christoph Linden, Hauptgeschäftsführer Thomas Gütgens (Kreishandwerkerschaft) und Amtsleiterin Petra Heinen-Dauber. Foto: Stefan Büntig
Neueste Technik für die Ausbildung im SHK-Handwerk
Moderne Technik für ein modernes Handwerk: Über eine Wärmepumpe und ein Gas-Brennwertgerät der aktuellen Generation freut sich die Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Rhein-Kreis Neuss. Der Hersteller Viessman stellt die Produkte für die Überbetriebliche Ausbildungsstätte zur Verfügung.
„Unser Anspruch ist, die Auszubildenden aus den SHK-Fachbetrieben im Rhein-Kreis auf Top-Niveau und mit dem Neuesten auf dem Markt zu qualifizieren“, sagt Ausbildungsleiter Holger Schmelzing. In der von ihm geleiteten Überbetrieblichen Ausbildungsstätte der Innung am Hammfelddamm in Neuss werden die angehenden Anlagenmechaniker während ihrer dreieinhalbjährigen Ausbildung jeweils zehn Wochen geschult. „Wir verfügen über sehr gute Möglichkeiten“, erklärt Schmelzing.
Die sind jetzt noch besser geworden. André von Koenen, Leiter der Düsseldorfer Niederlassung von Viessmann Climate Solutions, und Verkaufsberater Dirk Heckermann übergaben eine Luft-Wasser-Wärmepumpe und ein Gas-Brennwertgerät des Markenherstellers samt Zubehör. „Es ist uns ein Anliegen, dass die Auszubildenden an den neuesten Maschinen üben können“, erklärte von Koenen. Beispielsweise könnte das Brennwertgerät auch mit Wasserstoff betrieben werden – das zeige, wie zukunftsfähig die Technik ist. Und auf Wärmepumpen liegt angesichts der gesetzlichen Vorgaben und Anforderungen vieler Hausbesitzer an eine kostensparende und umweltschonende Wärmeerzeugung ohnehin der Fokus.
Obermeister Christoph Linden bedankte sich herzlich für die Dauerleihgabe, die für die Innung komplett kostenfrei ist. Sein Dank galt auch seinem Vorstandskollegen Alexander Stamos, der die Unterstützung durch Viessmann vermittelt hatte.
Neueste Technik für die Ausbildung im SHK-Handwerk stellte der Hersteller Viessmann der SHK-Innung Rhein-Kreis Neuss zur Verfügung. Auf dem Foto von links: Alexander Stamos (Innungsvorstand), Viessmann-Verkaufsberater Dirk Heckermann, ÜBL-Ausbilder Kevin Tillmann, der Düsseldorfer Viessmann-Niederlassungsleiter André von Koenen, Obermeister Christoph Linden, Ausbildungsleiter Holger Schmelzing. Foto: Kreishandwerkerschaft
Das SHK-Handwerk – ein High-Tech-Beruf
Rhein-Kreis Neuss. Es sind 35 bisherige Auszubildende aus 34 Betrieben im Rhein-Kreis Neuss: Die neuen Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik nahmen jetzt ihre Gesellenbriefe entgegen.
Im Rheinischen Landestheater in Neuss sprach die Innung für Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik Rhein-Kreis Neuss die jungen Fachkräfte los. Insgesamt erreichten in der Winterprüfung und der vorausgegangenen Sommerprüfung 35 bisherige Auszubildende das Ziel in einem anspruchsvollen Handwerk, wie Obermeister Christoph Linden betonte.
Der Beruf des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik habe durch die immer stärkere Digitalisierung inzwischen einen High-Tech-Charakter erreicht, der eine ständige Weiterbildung unerlässlich mache, sagte der Obermeister. So habe die Trendwende vom klassischen Schrauber für den Kesseltausch hin zur Fachkraft für regenerative Energien längst eingesetzt. Auch im Bad gelte es, nicht nur zu renovieren, sondern Komfort-Oasen zum Wohlfühlen zu schaffen, erläuterte Linden.
Die neuen Gesellen trügen eine große Verantwortung. Deshalb müsse die Gesellschaft in Bezug auf das Handwerk umdenken: „Die Gleichwertigkeit von Studium und Ausbildung muss politisch vorangetrieben werden“, forderte der Obermeister. In den vergangenen knapp 40 Jahren habe sich die Zahl der Auszubildenden im Handwerk annähernd halbiert. Der Grund, so Linden: In den Köpfen der Menschen sei die akademische Laufbahn der Königsweg – aber das stimme nicht. „Wir sind hier beim Handwerk, der Wirtschaftsmacht von nebenan“, fasste der Obermeister die Bedeutung des Wirtschaftszweiges zusammen.
„Ihr werdet gebraucht“, betonte Bundestagsabgeordneter Hermann Gröhe (CDU) in seinem Grußwort. Er sprach ebenfalls davon, wie anspruchsvoll die Ausbildung im SHK-Handwerk sei – und dass gerade dieses Gewerk einen großen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz leiste. Kreislehrlingswart Johannes Schmitz schloss sich an: „Ihr habt einen unverzichtbaren Handwerksberuf erlernt – und ihr habt jetzt etwas, das manche Politiker nicht nachweisen können, nämlich eine abgeschlossene Ausbildung“, sagte er und erntete einen spontanen Zwischenapplaus der Gäste.
Als Jahresbeste schlossen Simon Höfges vom Ausbildungsbetrieb Markus Rommerskirchen aus Rommerskirchen, Andreas Nagel vom Ausbildungsbetrieb Ferdinand Conen aus Grevenbroich und Jan Knops vom Dormagener SHK-Betrieb Thomas Sengenberger ab. Sie alle erzielten die Note gut. Obermeister Linden sprach die 35 Anlagenmechaniker traditionell von den Pflichten der Ausbildung los und erhob sie unter dem Beifall der Gäste feierlich in den Gesellenstand. Stefan Bock, der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, überreichte ihnen die Gesellenbriefe.
Jan Knops sagte im Namen aller bisherigen Auszubildenden ein herzliches Dankeschön für die Unterstützung während der letzten dreieinhalb Jahre. „Auf diesem Weg waren wir nicht allein. Wir hatten das Glück, auf Lehrer und Ausbilder zu treffen, die uns nicht nur ihr Fachwissen, sondern auch ihre Erfahrung und ihre Weisheiten weitergegeben haben. Sie haben uns ermutigt, uns herausgefordert und an uns geglaubt, selbst wenn wir manchmal an uns gezweifelt haben“, hob Knops hervor.
Im Beisein des Bundestagsabgeordneten Hermann Gröhe (2. v. r.) feierten die neuen Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik den erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung im Handwerk. Foto: Kreishandwerkerschaft
Neu: Azubi-Lern-Tool
Das Werkzeug zur Überprüfung des Wissensstandes im Ausbildungsberuf Anlagenmechaniker*in SHK geht an den Start.
Jeder Turner kann betätigen, dass man den perfekten Spagat nur schrittweise lernt – mit Beharrlichkeit und Unterstützung. Wäre es nicht auch bei der Ausbildung wünschenswert, den Spagat in vielen kleinen Schritten zu meistern und das mit ständiger Unterstützung?
Das „Azubi-Lern-Tool“ bietet Chefs*innen und ihren Auszubildenden einen auf Ausbildungsjahre und Themenfelder bezogenen Pool an Aufgabenstellungen für einen kontinuierlichen Lernprozess. Von den Grundlagen bis hin zum Stoff der Gesellenprüfung: Einmal angemeldet, testen Azubis ihre Kenntnisse eigenständig, online und von überall aus.
Die perfekte Prüfungsvorbereitung
Das digitale Azubi-Lern-Tool läuft auf der Plattform www.lernwerk.digital des Fachverbandes SHK NRW. Deren Hauptgeschäftsführer, Hans-Peter Sproten, betont die nachhaltige Bedeutung des Werkzeugs für die Branche: „Das Azubi-Lern-Tool ermöglicht Ausbildungsbetrieben und Azubis eine umfassende Lernbegleitung im SHK-Handwerk. Das ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Ausbildungsqualität für alle Innungsfachbetriebe in Deutschland.“
Die ca. 5.000 hinterlegten Aufgabenstellungen orientieren sich an den Lernfeldern der Berufsschule. „Mit der Kopplung der Inhalte des Tools an die Lernfelder ist gewährleistet, dass die Inhalte des Berufsschulunterrichts sofort vertieft werden können“, berichtet Ulrich Thomas, der beim Fachverband für den Bereich Berufsbildung zuständig ist. Außerdem lassen sich aktuelle Themenstellungen des betrieblichen Arbeitsalltags recherchieren und bearbeiten. Für Updates und inhaltliche Erweiterungen sorgt ein Expertengremium des Fachverbandes Sanitär Heizung Klima NRW.
Demoversion zum Ausprobieren ist online
Ab sofort können sich Interessierte unter www.lernwerk.digital kostenlos einen Zugang zur Demoversion selbst einrichten. Damit sehen sie das gesamte Leistungsspektrum des Azubi-Lern-Tools. Sie haben Zugriff auf einen Test mit 20 Fragen aus einem Querschnitt aller Themengebiete.
Lizenzen und Kosten
Die Vollversion des Azubi-Lern-Tools ist ab dem 5. August 2021 buchbar. Primär richtet es sich an Chefs*innen bzw. Ausbildungsverantwortliche, die mit einer oder mehreren Lizenzen ihren Azubis den eigenständigen Zugang zu solidem Rundum-SHK-Wissen ermöglichen wollen. Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit, mit einem eigenen Login den Lernstand ihrer Schützlinge stets im Blick zu behalten.Gerne können Azubis ihren Lernerfolg aber auch selbst in die Hand nehmen und sich einen Zugang verschaffen.
- Mitgliedsbetriebe einer SHK-Innung in NRW zahlen pro Einzellizenz (personengebundener Login) 35 Euro zzgl. MwSt. pro Jahr. Der Nachweis der Innungsmitgliedschaft ist erforderlich.
- Alle anderen Einzellizenzen (personengebundener Login) kosten 55 Euro zzgl. MwSt. pro Jahr.
Link und Kontakt
Jetzt online registrieren und testen unter www.lernwerk.digital
Ihre Ansprechpartnerin für den Lizenzerwerb ab dem 5. August ist Christiane Janssen unter Tel.: 0211 6906520 oder per E-Mail: janssen@shk-nrw.de.
Technische und inhaltliche Fragen werden online in Foren des Azubi-Lern-Tools oder des Demokurses gestellt und diskutiert.
Textquelle: www.shk-nrw.de, Fachverband Sanitär Heizung Klima, Nordrhein-Westfalen (SHK NRW)
Mein absoluter Traumberuf
32 junge Männer haben kürzlich ihre Ausbildung zum Anlagenmechaniker erfolgreich abgeschlossen. Während der Lossprechungsfeier der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Rhein-Kreis Neuss erhieten sie ihre Gesellenbriefe.
Obermeister Christoph Linden sprach die neuen Anlagenmechaniker im Foyer des Rheinischen Landestheaters Neuss traditionsgemäß von den Pflichten der Ausbildung los und erhob sie offiziell in den Gesellenstand. „Wer etwas machen will, das ihn fordert, findet es im Handwerk“, sagte Linden. Er hob die hohe Qualifikation hervor, die für das SHK-Handwerk notwendig sei: Der Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sei auch durch die Digitalisierung inzwischen ein „High-Tech-Beruf“. „Ihr könnt in eurem Job auch einiges fürs Klima, sprich: zur Erreichung der CO2-Ziele, auf den richtigen Weg bringen“, fügte er hinzu.
Linden betonte, dass die Gesellen eine große Verantwortung haben – „und das sogar für Menschenleben, wenn man an den Umgang mit Gas und unserem Lebensmittel Nummer eins, dem Trinkwasser, denkt“. Sein Appell an die Anlagenmechaniker: „Seid also stolz auf euren erlernten Beruf, damit auch andere den Wert unseres Handwerks richtig einschätzen können.“
Stolz waren an diesem Abend die Gesellen ganz sicher. So etwa der 20-jährige Benedikt Vorgerd aus Dormagen-Zons, der seine Ausbildung im Betrieb von Ralf Ludwig in Dormagen absolvierte und dort auch zunächst weiterarbeiten und Berufserfahrung sammeln wird. Die Idee, den Beruf des Anlagenmechanikers zu erlernen, bekam er durch seinen Bruder Lukas, der bereits ein Jahr zuvor die gleiche Ausbildung begonnen hatte.
Christian Haubert hat ein klares Ziel vor Augen: Der 21-jährige will eines Tages den von seinem Großvater gegründeten SHK-Betrieb in Dormagen übernehmen. Er konnte die nach dem Fachabitur begonnene Ausbildung verkürzen und sogar gleichzeitig die Technikerschule besuchen, die er auch bald abschließen wird. Den Meister will er ebenfalls machen. „Es ist mein absoluter Traumberuf, denn unser Handwerk ist sehr vielseitig und uns erwarten täglich neue Aufgaben, die wir lösen müssen“, erklärte er. Besonders begeistern ihn die modernen Smart-Technologien sowie ausgefallene Kundenwünsche. Er weiß aber auch: „Unsere Ausbildung geht erst jetzt richtig los, denn wir müssen uns jeden Tag beim Kunden beweisen“, sagte Christian Haubert, der gemeinsam mit Jan Aßmann die Topleistung des Jahrgangs erbracht hatte. Beide wurden als Prüfungsbeste geehrt.
Kreisdirektor Dirk Brügge beglückwünschte die jungen Gesellen: „Sie haben Ihr Können unter Beweis gestellt und der Gesellenbrief bescheinigt Ihnen Ihre fachliche Kompetenz“, sagte er. Er riet den Nachwuchshandwerkern, sich trotz bester Berufsaussichten stets um Weiterbildung zu bemühen: „Suchen Sie weiter die Herausforderung.“ Dazu gehöre auch der Meistertitel, so Brügge: „Der Rhein-Kreis Neuss ist Meisterkreis.“
Stolz auf ihre Gesellenbriefe sind die jungen Anlagenmechaniker aus dem Rhein-Kreis Neuss. Obermeister Christoph Linden (2.v.r.) erhob sie in den Gesellenstand, Kreisdirektor Dirk Brügge (2.v.l.), Kreislehrlingswart Johannes Schmitz (r.) und Klaus Koralewski (l.) stv. Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, gratulierten. Foto: Kreishandwerkerschaft
Anlagenmechaniker aus dem Rhein-Kreis feierten Lossprechung
30 Anlagenmechaniker erhielten bei der Lossprechungsfeier der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Rhein-Kreis Neuss ihre Gesellenbriefe.
Wer abends ins Theater geht, erwartet normalerweise eine Inszenierung mit professionellen Schauspielern. Jetzt spendeten die Besucher des Rheinischen Landestheaters in Neuss jedoch ganz anderen Hauptdarstellern begeistert Beifall: Sie nahmen an der Lossprechung der neuen Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik teil.
Die Hauptrollen spielten an diesem Abend 30 junge Männer, die mit dem Bestehen der Gesellenprüfung ihre Ausbildung im Handwerk erfolgreich abgeschlossen hatten. Obermeister Christoph Linden sprach sie von ihren bisherigen Pflichten als Auszubildende los. „Nach alter Handwerkstradition erhebe ich euch in den Gesellenstand“, rief Linden unter dem Applaus der Gäste.
Die Ausbildungszeit und die Prüfungen hätten manchen der jungen Handwerker viel Schweiß gekostet, betonte der Obermeister. Umso herzlicher gratulierte er ihnen: „Ein langer Weg mit Hindernissen liegt hinter Ihnen, jetzt haben Sie Ihr Ziel erreicht.“
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke überbrachte die Glückwünsche des Rhein-Kreises und gratulierte den Neugesellen zur bestandenen Prüfung und zu ihrer Berufswahl, die tolle Perspektiven biete. „Sie haben Superchancen auf dem Arbeitsmarkt, mehr als noch vor einigen Jahren. Die Voraussetzungen sind gut“, sagte der Landrat.
Besonders freuen konnte sich Marcel Jarosik – er hatte das Top-Ergebnis bei der Gesellenprüfung erzielt und wurde als Jahresbester besonders geehrt. Sein Mitabsolvent Jonas Trier aus Meerbusch lernte dreieinhalb Jahre bei der Elsa Service GmbH und ist noch immer von der Vielfältigkeit seines Berufs begeistert. „Schon als Kind habe ich mich gern handwerklich betätigt“, erzählt er. Nach der bestandenen Gesellenprüfung hat er das nächste Ziel bereits vor Augen: Er wird die Meisterschule besuchen und dort wieder die Schulbank drücken.
Leon Schüpstuhl aus Langwaden erlernte im Fachbetrieb von Georg Fervers in Grevenbroich sein Handwerk und trat damit in die Fußstapfen seines Großvaters, der ebenfalls im Sanitärhandwerk arbeitete. Sein Beruf sei manchmal harte Arbeit, berichtet er – aber tauschen möchte er nicht: „Die Vielfalt der Aufgaben, der Spaß und der freundschaftliche Umgang mit den Kollegen überwiegen.“
Ihre Lossprechung feierten die jungen Anlagenmechaniker mit Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (l.), dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, Klaus Koralewski (2.v.l.) und Obermeister Christoph Linden (3.v.l.).
Beste Aussichten auf goldenem Boden –
Innung sprach 34 Anlagenmechaniker aus dem Rhein-Kreis los
Rhein-Kreis Neuss. Im Foyer des Rheinischen Landestheaters an der Oberstraße in Neuss ging es jetzt einmal nicht um Theater oder Schauspiel, sondern um die Lossprechung der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Rhein-Kreis Neuss. Der stellvertretende Obermeister Alexander Stamos erhob 34 junge Anlagenmechaniker in den Gesellenstand.
Stamos vertrat den wegen Krankheit verhinderten Obermeister Christoph Linden und nutzte die Gelegenheit, die 34 erfolgreichen Prüflinge zu ihren Leistungen zu beglückwünschen: „Sie haben besonders in den letzten Wochen mit viel Engagement auf Ihre Prüfung hingearbeitet und nun Ihr Ziel erreicht. Heute ist der Höhepunkt Ihrer Ausbildungszeit.“ Matthias Thielen, Vorsitzender des Prüfungsausschusses, überreichte die Gesellenbriefe.
Auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke gratulierte den neuen Gesellen zu ihrem Abschluss und hielt ein Plädoyer für die duale Ausbildung: „Sie haben den Weg ins Handwerk gewählt und die duale Ausbildung absolviert, die in unserem Land einzigartig ist. Sie konnten sich dabei auf Ihre Familien und Ihre Ausbilder verlassen – und Sie haben es geschafft.“ Als Handwerker hätten die Junggesellen allerbeste Berufsaussichten, betonte Petrauschke. Ausdrücklich ermunterte er sie, sich stetig weiterzubilden: „Die Menschen erwarten von Ihnen ein hohes fachliches Wissen.“
Alexander Stamos stimmte dieser Aufforderung zu. Auch im Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Handwerk sei die Digitalisierung und vernetzte Haustechnik im „Smart Home“ auf dem Vormarsch. Dennoch bleibe das Gewerk auch weiterhin ein gutes Stück analog, sagte der stellvertretende Obermeister. Er stellte den Anlagenmechanikern zudem steigende Verdienstmöglichkeiten in Aussicht. Sein Fazit: „Handwerk hat goldenen Boden.“
Ganz ähnlich beurteilt Sami Burak seine Karrierechancen. Nach der Realschule begann der junge Anlagenmechaniker seine Ausbildung im Betrieb Haustechnik Hartz in Otzenrath, wo er sein Handwerk in dreieinhalb Jahren erlernte. Besonders die Arbeit im Kundendienst hat es ihm angetan, so dass er dort in Zukunft arbeiten wird. „Der Umgang mit den Kunden macht mir großen Spaß, weil ich jeden Tag andere Aufgaben erledigen muss“, erklärt er. Parallel will er seinen Meister machen.
Losgesprochen wurden die jungen Anlagenmechaniker vom stellvertretenden Obermeister Alexander Stamos (3.v.r.). Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (4.v.r.) und Klaus Koralewski (stehend 5.v.r.), stv. Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, gratulierten.
Innung sprach Anlagenmechaniker aus dem Rhein-Kreis los
In einem innovativen Beruf mit Zukunft machten jetzt 33 junge Männer den ersten Schritt. In der Neusser Skihalle sprach die Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Rhein-Kreis Neuss die neuen Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik los. Nach einer dreieinhalbjährigen Lehrzeit hatten sie ihre Gesellenprüfung erfolgreich abgelegt.
„Ohne Handwerk gedeiht keine Stadt. Diese Weisheit aus dem Alten Testament ist heute aktueller denn je. Nirgends sonst sind Tradition und technischer Fortschritt so nahe beieinander wie im Handwerk“, betonte Kreisdirektor Dirk Brügge in seinem Grußwort. Er erinnerte daran, dass die Energiewende mit dem Stichwort effizientes Heizen sowie die demographische Entwicklung die jungen Anlagenmechaniker bereits erwarteten.
Der Beruf ist abwechslungsreich sowie komplex und stellt hohe Anforderungen. IT-Technik spielt eine große Rolle. Die Zeiten des einfachen Klempners sind lange vorbei. Heizungsregelungen, die Vernetzung der gesamten Haustechnik unter dem Stichwort „Smart Home“, bei der über Apps alles gesteuert werden kann, oder Bäder in barrierefreie Wellnessoasen verwandeln – die Anlagenmechaniker sind diejenigen, die all das funktionell umsetzen. „Sie tragen Verantwortung für Menschen und gehen mit dem Lebensmittel Nummer eins um, dem Wasser. Sie sind gefragt beim Energie sparen. Sie können regenerative Energien einsetzen, angefangen von Solar über Windkraft bis hin zur Erdwärme“, zählte Obermeister Christoph Linden nur einige Aufgaben auf.
Ein Beruf, der spannend ist, einiges abverlangt und aufgrund der sich immer weiter entwickelnden Technik die Fachhandwerker vor immer neue Aufgaben stellt. Wilhelm Prechters, der stellvertretende Kreishandwerksmeister, rückte in seiner Rede die Weiterbildung in den Mittelpunkt. Sie sei in einer Branche mit solchen Innovationen lebenslang ein Muss. „Mit der Gesellenprüfung ist man nicht fertig. Es ist eine Teiletappe, das Ziel ist nicht erreicht. Es gilt darauf weiter aufzubauen“, betonte Prechters.
Einen Rat, den der Jahrgangsbeste schon berücksichtigt. Nils Kupp ist bereits Elektrotechniker-Meister und hat darauf nun die weitere Lehre gesetzt, der nun noch mehr Etappen folgen. „Ich absolviere ein triales Studium. Ich habe die verkürzte Ausbildung gemacht und studiere gleichzeitig BWL. Wenn ich das Studium im nächsten Herbst abgeschlossen habe, folgt noch der Installateur- und Heizungsbaumeister in Vollzeit“, berichtete der 25-Jährige, der danach in den elterlichen Betrieb eintreten möchte. Die gerade absolvierte Ausbildung bezeichnet Kupp als sehr komplex, breit gefächert und anspruchsvoll.
Obermeister Linden hob hervor, dass den jungen Anlagenmechanikern dank der fundierten Ausbildung alle Wege offen stünden, bevor er sie offiziell in den Gesellenstand erhob. Danach überreichte Matthias Thielen, Vorsitzender des Prüfungsausschusses, die Gesellenbriefe an 33 glücklich strahlende ehemalige Azubis.
Nachwuchs in einem anspruchsvollen Beruf: Die Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Rhein-Kreis Neuss sprach 33 junge Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik los. Foto: Kreishandwerkerschaft
Ergebnisse der Gesellenprüfung Sommer 2016
Zur Abschlussprüfung als Anlagenmechaniker SHK traten diesen Sommer 22 Prüflinge an. Unter ihnen befanden sich drei Vorzieher, d.h. Azubis, die auf Grund von guten Leistungen in Schule und Betrieb ihre Ausbildungszeit von 3,5 Jahren auf 3 Jahre verkürzt haben. Alle drei waren auch in den Prüfungen die Besten. Zwei erreichten die Gesamtnote gut und einer ein befriedigend. Insgesamt erhielten im Rahmen der Bekanntgabe der Ergebnisse 13 Prüflinge ihre Bescheinigung über das Bestehen der Prüfung. Auf der Lossprechungsfeier, die Anfang 2017 stattfindet, erhalten sie dann ihren Gesellenbrief in Schmuckform.
Die Innung dankt allen Prüfern, die ehrenamtlich ihre Tätigkeiten rund um das Prüfungswesen erfüllen. Ein Dank auch allen Betrieben für die Ausbildung der jungen Menschen. Dieses Engagement der Betriebe ist nicht selbstverständlich und kann nicht hoch genug gelobt werden. Denn die Azubis von heute sind die begehrten Fachkräfte von morgen – und davon kann es nie genug geben. Die nächste Abschlussprüfung beginnt mit der landeseinheitlichen Fachtheorie am 06.12.2016 und endet mit den praktischen Prüfungen im Januar 2017.
Vorbildliche Leistungen – Anlagenmechaniker feierten erfolgreichen Berufsabschluss
Einen prominenten Gratulanten hatten die 26 Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, die jetzt ihren Berufsabschluss feierten: Landrat Hans-Jürgen Petrauschke beglückwünschte die jungen Handwerker. Die Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Rhein-Kreis Neuss erhob sie in der Neusser „Pegelbar“ offiziell in den Gesellenstand.
Vor rund 130 Gästen griff Petrauschke während der Lossprechung auf bewährtes Wissen zurück: „Ohne Handwerker gedeiht keine Stadt“, zitierte der Landrat eine Stelle aus dem Alten Testament. Und er erinnerte daran, dass der Rhein-Kreis Neuss „als verlässlicher Partner des Handwerks“ vor einigen Jahren von der Handwerkskammer Düsseldorf als „Meisterkreis“ ausgezeichnet wurde. „Es sind gerade die kleinen und mittelständischen Betriebe, die immer wieder Vorbildliches leisten“, sagte Petrauschke.
Vorbildliche Leistungen hatten während der Gesellenprüfung auch Jan-Marc Annas und Alexander Nelles erbracht: Sie wurden Jahrgangsbeste. Nelles (25) absolvierte seine Ausbildung bei der Schloßmacher GmbH in Grevenbroich, Annas (24) erlernte seinen Beruf bei der Ausbildungsinitiative Rheinland GmbH in Dormagen.
Sie und die anderen Nachwuchshandwerker können sich auf einen abwechslungsreichen Beruf freuen. „Langeweile kennen wir nicht“, sagte Obermeister Christoph Linden. Heute gestalte der Anlagenmechaniker vielleicht ein schönes Bad, morgen kümmere er sich um eine moderne Heizungsanlage und übermorgen installiere er eine Wärmepumpe. Linden sprach die Anlagenmechaniker offiziell von ihren bisherigen Pflichten als Auszubildende los und begrüßte sie als Gesellen. Gemeinsam mit Matthias Thielen, dem Vorsitzenden des Prüfungsausschusses, überreichte er die Gesellenbriefe.
Sowohl Linden als auch der stellvertretende Kreishandwerksmeister Wilhelm Prechters, wiesen auf die Herausforderungen hin, die der technologische Fortschritt gerade für die Anlagenmechaniker mit sich bringe. Da sei Weiterbildung ein Muss, betonte Prechters. Das Handwerk biete qualifizierten Mitarbeitern exzellente Perspektiven, fügte er hinzu – bis hin zum Meisterbrief und einer Selbständigkeit.
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (2.v.r.) gehörte zu den ersten Gratulanten, als die jungen Anlagenmechaniker mit der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Rhein-Kreis Neuss den erfolgreichen Abschluss ihrer Handwerksausbildung feierten. Foto: Stefan Büntig